Hoffnung und Zuversicht

Die CDU hat die Kommunalwahl in NRW klar gewonnen, auch wenn sie relativ hohe Verluste verzeichnen muss. Wer im Pott 43,4 Prozent einfährt und die SPD-Konkurrenz um ein Dutzend Punkte distanziert, darf sich getrost als Sieger fühlen.

Und weil das bürgerliche Lager aus CDU und FDP über die Hälfte aller Stimmen geholt hat, ist ihr Optimismus hinsichtlich der Landtagswahl im nächsten Mai auch berechtigt. Ob die SPD in ihrer alten "Herzkammer" wieder auf die Beine kommt, steht in den Sternen. Ihr historisches Tief ist kein gutes Omen. Doch wird andererseits die Halbwertzeit politischer Prognosen immer geringer. So können die Genossen etwa Hoffnung schöpfen aus dem Umstand, dass die CDU in Schleswig-Holstein, wo noch vor NRW gewählt wird, ins Stolpern geraten ist. Auch scheint den Leuten zu imponieren, wie unerschütterlich der Kanzler zu seinen Reformen steht. Wenn die Wirtschaft anspringt und Hartz IV bis Mai 2005 erste Wirkungen entfalten sollte, könnte es eng werden für die CDU. Dann wäre auch die Vorsitzende Merkel gefährdet, denn ein abermaliges Scheitern ihrer Partei trotz günstiger Ausgangslage würde eine Menge geschärfter Messer ihrer innerparteilichen Gegner aufblitzen lassen. Ein Regierungswechsel in NRW indes würde das Ende von Rot-Grün auch im Bund einläuten. nachrichten.red@volksfreund.de

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