I am so sorry?!

Die Queen kommt nach Deutschland, zum vierten Mal bereits. Und auch diesmal polemisiert die britische Boulevardpresse in Richtung Bundesrepublik. Auf keinen Fall dürfe sich Elisabeth II. für die Bombardierung Dresdens durch die britische Luftwaffe entschuldigen, nein, niemals!

Zwar hat in Deutschland niemand so etwas verlangt, aber warum nicht? Es war militärisch sinnlos und menschlich ein Akt der Barbarei, die mit Flüchtlingen voll gestopfte Stadt Dresden im Februar 1945 in Schutt und Asche zu legen. Das festzustellen, hat nichts mit der Verwechslung von Ursache und Wirkung zu tun, mit der Relativierung oder Aufrechnung deutscher Schuld. Und es ändert schon gar nichts an der Tatsache, dass die Briten großen Anteil an der Befreiung Europas von der Nazibarbarei hatten. Aber es ist schlicht eine historische Tatsache, dass es keinen militärisch oder strategisch zwingenden Grund gab, die Stadt an der Elbe in einen Trümmerhaufen zu verwandeln, hunderttausende von wehr- und schutzlosen Menschen in den sicheren Tod zu schicken. Was, bitte, wäre so schlimm daran, wenn Englands Königin sich für diese sinnlose Bomben-Orgie entschuldigen würde? Fast 60 Jahre nach Kriegsende muss das Eingeständnis von Fehlern doch auch den Briten möglich sein. Zumal es die Queen mit dem geplanten Benefizkonzert zu Gunsten des Wiederaufbaus der Dresdener Frauenkirche ja indirekt tut. Warum also kein: "I am so sorry" aus königlichen Munde? d.schwickerath@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort