Im Gespräch

Gerade Chefredakteure von Regionalzeitungen werden oft und gerne gebeten, die „Schirmherrschaft“ über eine Veranstaltung zu übernehmen. Mancher Veranstalter mag dies mit dem durchaus legitimen Hintergedanken tun, dass dann besonders umfangreich und positiv über das Ereignis in der Zeitung berichtet wird. Was ein Trugschluss ist, weil über jede Veranstaltung im Regelfall (Pannen kann es immer einmal geben) so berichtet wird, wie sie es ihrer Qualität nach verdient. Ich selbst habe in den fast zehn Jahren, die ich nun beim Trierischen Volksfreund bin, solche freundlich gemeinten Angebote stets abgelehnt. Und das bestimmt nicht aus bösem Willen. Der Grund ist ein anderer und dürfte eigentlich jedem einleuchten. Im Verbreitungsgebiet des Trierischen Volksfreunds gibt es Tausende von Vereinen und Institutionen. Würde man in einem Fall dem Wunsch nachgeben, eine Schirmherrschaft zu übernehmen, hätte man eigentlich kein stichhaltiges Argument mehr, die vielen Bitten anderer in dieser Hinsicht abzuschlagen. Und dann würde man sehr schnell an die Grenzen des Möglichen und Machbaren stoßen. Gleiches gilt im Übrigen auch für das Halten von Festreden oder die Teilnahme an Podiumsdiskussionen. In dieser Beziehung haben es Politiker oder Interessenvertreter nun einmal einfacher als Journalisten. Und das ist durchaus in Ordnung so. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende

Ihr Walter W. Weber
Chefredakteur

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