Im Gespräch

Amerikas Präsident George W. Bush hat in Deutschland keine gute Presse. Das ist zum Teil sicher berechtigt. Dem Politiker Bush sind in der Vergangenheit haarsträubende handwerkliche Fehler unterlaufen.

Aber das gilt ja auch für Bundeskanzler Gerhard Schröder. Nur: Bush wird von den meisten Kommentatoren hierzulande nicht mehr nach seinen politischen Absichten und Zielsetzungen beurteilt, sondern fast ausschließlich nach der Art und Weise, wie er die Dinge angeht und betreibt. Und das ist ein Fehler, wie man jetzt ganz deutlich sehen kann. Nach Regierungsangaben haben Spezialeinheiten in Jordanien in den vergangen Tagen eine Serie geplanter Chemieanschläge verhindert, bei denen rund 80 000 Menschen getötet und 160 000 weitere verletzt worden wären. Die festgenommenen Terroristen, die 20 Tonnen chemischer Sprengstoffe zünden wollten, waren vom Terrornetzwerk El Kaida rekrutiert worden. Der weltweite Kampf gegen den Terrorismus, den Amerikas Präsident nach dem 11. September 2001 ausgerufen hatte, ist also nicht nur berechtigt, er ist absolut notwendig. Mit militärischen Mitteln allein wird dieser "Weltkrieg" allerdings nicht zu gewinnen sein. Da bedarf es schon breiter gefächerter Anstrengungen. Und besonders hierzulande eines geschärften Bewusstseins für die Gefahr, die auch uns durch Terroristen droht. Denn vom Terror verschont bleiben wird auch Deutschland auf Dauer nicht. Wenn es hierzulande erst einmal spektakuläre Terroranschläge mit Todesopfern gibt, wird es zu spät sein für eine Bewusstseinsänderung. Das gilt auch für die Medien. Bis zum nächsten Mal Ihr Walter W. WeberChefredakteur

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