Im Gespräch

Kürzlich hatte ich mit einigen jungen Leute eine lebhafte Diskussion über Europas Zukunft. Die Erweiterung der Europäischen Union (EU) fanden sie einerseits gut, weil - wie sie meinten - das die Gefahr eines Krieges auf dem Kontinent noch weiter verringern würde. Andererseits klang da aber auch eine ganze Menge Skepsis an, bis die Diskussion sich an einem Punkt, genauer: einer Frage, bündelte: 25 Länder, fast überall eine eigene Landessprache - und in welcher Sprache können wir uns alle gemeinsam verständigen? Die jungen Menschen waren sich überraschend schnell einig: Jedes Land sollte nach ihrer Auffassung auch in Zukunft seine Sprache behalten und pflegen, ebenso wie die einzelnen Regionen ihre Dialekte oder ihr Brauchtum. Aber zusammenwachsen, so stellten sie einmütig fest, könne Europa nur dann wirklich, wenn es ein gemeinsames sprachliches Bindeglied gebe, praktisch eine zweite Amtssprache neben der jeweiligen Landessprache. Und das könnte dann eigentlich nur Englisch sein. Auch im Blick auf die globalisierte Welt. Manch einer von uns, liebe Leserin, lieber Leser, wird das vielleicht nicht mehr erleben, denn die Uhren des Fortschritts in Europa gehen ja erfahrungsgemäß langsam. Aber so kommen wird es wohl eines Tages. Gut nur, dass die jungen Leute das bereits heute erkannt haben. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende Ihr Walter W. Weber Chefredakteur

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