Im Gespräch

Manager sollen künftig in Deutschland für Falschangaben über Unternehmen mit vier Jahresgehältern haften, Wirtschaftsprüfer bis zu vier Millionen Euro Schadenersatz zahlen. So will es die Bundesregierung und so wird das entsprechende Gesetz im Bundestag wohl auch beschlossen werden.

Es ist auch höchste Zeit dafür, könnte man gerade nach den Erfahrungen der letzten Jahre sagen und der Politik - wozu selten Anlass besteht - auch einmal Beifall zollen. Wenn diese Medaille nicht noch eine zweite Seite hätte. Seit vielen Jahren stellen der Bundesrechnungshof, die Landesrechnungshöfe und der Bund der Steuerzahler in ihren Berichten fest, dass durch unsinnige Politikerentscheidungen und leichtsinnige Verwaltungsmaßnahmen in diesem Lande Steuergelder, die sich zu Milliardenbeträgen summieren, verschleudert werden. Die überwältigende Mehrheit der Bürger - nach einer aktuellen Umfrage 81 Prozent - ist der Meinung, dass Staatsdiener, die Steuergelder verschwenden, wegen Untreue vor Gericht gestellt gehören und bestraft werden sollen. Und das nicht erst seit gestern. Doch eine solche Haftungspflicht für Politiker und Beamte wird es wohl auch in Zukunft hierzulande leider nicht geben. Denn wer sägt schon freiwillig die Beine des Stuhles an, auf dem er selbst sitzt. Hier könnten allenfalls europäische Institutionen etwas - ausnahmsweise einmal sinnvolles - verändern. Aber dazu ist auch dort kein Wille zu sehen. Trotzdem: Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende Ihr Walter W. WeberChefredakteur

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