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Da war doch schon mal was, werden die Älteren unter Ihnen sich in dieser Woche vielleicht gesagt haben vor dem Hintergrund der Diskussion um ein Sonntags-Fahrverbot. Ja, da war schon einmal so etwas – vor 32 Jahren.

Da war doch schon mal was, werden die Älteren unter Ihnen sich in dieser Woche vielleicht gesagt haben vor dem Hintergrund der Diskussion um ein Sonntags-Fahrverbot. Ja, da war schon einmal so etwas – vor 32 Jahren. Damals 1973, verhängte die Bundesregierung (der Kanzler hieß Willy Brandt) an vier Sonntagen im November und Dezember ein Fahrverbot in Deutschland. Unter der Woche galten Geschwindigkeitsbegrenzungen. Der Grund dafür war damals die von der Organisation der Erdöl exportierenden Länder (OPEC) ausgelöste Ölkrise. Die Drosselung der Erdöl-Fördermengen hatte zu einer Ölpreiserhöhung von 300 Prozent innerhalb weniger Monate geführt. Da musste in der Tat auf die Notbremse getreten werden. Grund für die aktuelle Diskussion jedoch ist, dass Deutschlands Automobilhersteller und die derzeitige Bundesregierung das Thema Rußpartikelfilter für Diesel-Autos schlichtweg verschlafen haben, im Gegensatz zu unseren europäischen Nachbarn. Und für dieses Versäumnis sollen jetzt die Autofahrer den Buckel hinhalten. Doch auch diesmal – wie schon damals – würden autofreie Sonntage die Welt in Deutschland nicht untergehen lassen. Und im Übrigen: Es ist nicht das erste Mal seit 1973, dass darüber hierzulande diskutiert wird – ohne Folgen. Ich wünsche Ihnen jedenfalls einen schönen Sonntag, ob mit oder ohne Auto. Ihr Walter W. Weber Chefredakteur

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