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500 Journalisten sind während der letzten zehn Jahre weltweit bei der Ausübung ihres Berufes getötet worden.

500 Journalisten sind während der letzten zehn Jahre weltweit bei der Ausübung ihres Berufes getötet worden. Allein im Jahr 2004 waren es 71, davon 23 im Irak. 70 Prozent von ihnen wurden ermordet. Aber 80 Prozent der Mörder wurden nie vor ein Gericht gestellt und laufen frei herum. Schuld daran, dass die meisten an Journalisten verübten Verbrechen unbestraft bleiben, sind Regierungen von Ländern, zu denen auch unser Land – genau so wie andere demokratische Staaten – diplomatische Beziehungen unterhält. Doch keiner dieser Rechtsstaaten übt im Namen der freien Meinungsäußerung politischen Druck auf jene Regierungen aus, die – wie es der Weltverband der Zeitungen beklagt – "eine Kultur der Straflosigkeit" betreiben. Das ist ein Armutszeugnis. Und der internationale Tag der Pressefreiheit am kommenden Dienstag, 3. Mai, bietet sich geradezu an, auf dieses Defizit, dieses durch Gleichgültigkeit verschuldete Versagen westlicher Demokratien noch einmal hinzuweisen. Vielleicht sprechen Sie, liebe Leserin, lieber Leser, Ihren Bundestagsabgeordneten ja einmal darauf an. Am Wochenende ist der ja meistens auf Veranstaltungen im heimischen Wahlkreis anzutreffen. Bis zum nächsten Mal Ihr Walter W. Weber Chefredakteur

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