Im Gespräch

Es gibt Menschen, für die die Hartz-IV-Regelungen ungerecht sind. Das muss die Politik korrigieren. Und es gibt andere, die diese Regelungen ganz bewusst unterlaufen und auf Kosten der Steuerzahler missbrauchen.

Das muss die Politik verhindern. Als der ehemalige Bundeswirtschaftsminister Wolfgang Clement kürzlich dieses Verhalten parasitär und schmarotzerhaft nannte, erntete er dafür scharfen Gegenwind. Gleichwohl bekräftigte der frühere Berufskollege - Clement war einmal Chefredakteur der "Hamburger Morgenpost" - in seinen letzten Amtstagen bei einem Frühstück in Berlin seine Kritik noch einmal ausdrücklich. Völlig zu Recht, wie ein Fall zeigt, der uns in diesen Tagen berichtet wurde. Ein Hartz-IV-Empfänger lässt sich mit Steuergeldern eine Wohnung bezahlen, die er gar nicht nutzt, weil er bei seiner Lebensgefährtin wohnt. Diejenigen, die das wissen, sind empört. So wie andere die Welt nicht mehr verstehen, wenn Hartz-IV-Empfänger sich zum Urlaub in den sonnigen Süden verabschieden. Und die Krone wird dem Unverständnis aufgesetzt, wenn sich bei einer Kreuzfahrt ein Passagier zu fortgeschrittener Stunde als jemand outet, der bereits längere Zeit ohne Arbeit ist. Wolfgang Clement hat seinen Zorn darüber in sein jetzt politikfreies Leben mitgenommen. Ein Zorn, der von vielen Menschen in diesem Land geteilt wird. Franz Müntefering, der neue Arbeitsminister, hat jetzt in dieser Sache dringenden Handlungsbedarf. Es geht um die Herstellung von Gerechtigkeit und Korrektheit. Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende Ihr Walter W. Weber Chefredakteur

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort