Intelligentes Konzept

Die Idee der "Mehrgenerationenhäuser", die nun auch in der Region zunehmend zum Zug kommt, reagiert auf eine unaufhaltsame Entwicklung der Gesellschaft.

Die Familie als automatisches Bindeglied der Generationen funktioniert längst nicht mehr. Immer seltener sind Familien generationsübergreifend am gleichen Ort vertreten, und wenn, dann in der Regel mit deutlich getrennten Lebensbereichen. Das mag man beklagen, aber es wird sich angesichts der Mobilitäts-Anforderungen der Arbeitswelt und den Selbstverwirklichungs-Ansprüchen der Individuen nicht ändern lassen.Und trotzdem brauchen die Generationen einander. Da ist einerseits ungeheuer viel Potenzial, das brachliegt. Und da sind andererseits viele Aufgaben, die einst im Familienverbund geleistet und dann an die Gesellschaft delegiert worden sind, für die inzwischen keine Mittel mehr zur Verfügung stehen.

Das Kunststück ist nur, Angebot und Nachfrage zusammenzubringen. Und da sind die Mehrgenerationenhäuser ein intelligentes Konzept. Denn sie setzen nicht darauf, mit viel Geld neue, aufwendige Strukturen zu schaffen, sondern sie setzen auf die Bündelung der vorhandenen Kompetenz. Wenn die Anlaufstellen für unterstützungsbedürftige Familien, aufgabensuchende Jugendliche, engagierte Senioren, Selbsthilfegruppen und Beratungsdienste unter einem Dach vereinigt sind, können sie erstens effektiver arbeiten und zweitens Schranken abbauen. Vor allem, wenn es, wie in den Modellen vorgesehen, offene, generationsübergreifende Treffs, Cafés oder Kommunikationsplätze gibt.

Wie toll wäre es, wenn man zu einem solchen Ort einfach hingehen könnte, sich umsehen, Kontakte knüpfen, Hilfe suchen, Hilfe anbieten. In Trier und Bitburg kann sich das nun entwicklen, den anderen Kreisen in der Region kann man nur die Daumen drücken, dass ihre Konzepte überzeugen. Und besonders erfreulich wäre, wenn, wie in Trier, nicht nur öffentliche Kassen als Unterstützer auftreten würden, sondern auch Unternehmen, die begriffen haben, dass soziales Engagement und das eigene Wohlergehen durchaus unter ein Dach passen.

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