K.o.-Kriterium

Die neue Großraumhalle lockt die Stars an. Noch nie gab es so viele Veranstaltungen innerhalb kurzer Zeit in Trier. Ein Hauch von Großstadt weht entlang der Mosel. Auch den Profi-Sportlern bietet die Arena eine ansehnliche Kulisse.

Wenn nun noch das Fernsehen den Weg findet und Thomas Gottschalk womöglich zur Krönung noch kommt, dann darf sich Trier wie eine richtige Großstadt fühlen und muss sich hinter Saarbrücken nicht mehr verstecken. Trier hat die Arena gebraucht. Doch leider hat die Millionen teure Großraumhalle einen nicht unerheblichen Schönheitsfehler: keine Klima-Anlage. Der Laie fasst sich ungläubig an den Kopf. 22 Millionen werden verbaut, doch die Zuschauer müssen schwitzen. 250 000 Euro für eine Kühlung waren nicht mehr drin. Außerdem, so die hanebüchene Begründung, finden die großen Hallen-Veranstaltungen ohnehin nur von September bis Mai statt. Leider gibt es aber ein paar unverschämte Konzertveranstalter, die partout im Sommer statt in ein Fußballstadien oder auf einen Platz in eine regensichere Halle wollen. Die werden sich wohl überlegen, ob sie nicht einen Bogen um Trier machen, wenn sie hier keine optimalen Bedingungen vorfinden. Auch alle Zuschauer, die einmal bei Sauna-Temperaturen in der Arena geschwitzt haben, werden im Sommer vielleicht den Biergarten einem Top-Konzert vorziehen. Fraglich auch, ob ein solcher Mangel nicht auch für die Fernsehmacher ein K.o.-Kriterium ist. Bevor Gottschalk in Trier weiter nur ein Traum bleibt, sollten sich die Verantwortlichen überlegen, ob ihnen das nicht doch 250 000 Euro wert ist. b.wientjes@volksfreund.de

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