Kein Allheilmittel

Die Windräder in der Region Trier, ursprünglich als Energie-Erzeuger konstruiert, sind schon seit Jahren zu "Verbrauchern" geworden. Denn die weißen Riesen verbrauchen jede Menge Energie aller Anwohner, Firmen, Bürgermeister und Landräte, die in die vielen Windkraft-Kontroversen verwickelt sind.

Ortsgemeinden kämpfen gegen Verbandsgemeinde-Verwaltungen und Landräte mit aller Kraft um ihre Windräder, denn sie sind eine der selten gewordenen Einnahmequellen. Anwohner wehren sich gegen Schlagschatten und andere Unbilden, die Tourismus-Branche zetert von der "Zerspargelung der Landschaft". Diese ständigen Auseinandersetzungen haben jetzt ihre Grundlage verloren. Die in dieser Woche vom Innenministerium genehmigte Regionalplanung legt präzise fest, wo eine Installation von Windrädern möglich ist, und beendet damit die bisherige unklare Situation, die eine ideale Grundlage für die ständigen Auseinandersetzungen war. Man sollte es keinem Ortsbürgermeister vorwerfen, dass er eine Chance nutzen will, seine Gemeindekasse zu füllen. Diese Chance sahen viele politische Verantwortungsträger in der Windkraft. Unglaubwürdig waren nur diejenigen, die an Geld dachten, aber von der Umwelt sprachen. Die jetzt rechtsgültige Regionalplanung bewertet die Windkraft-Tauglichkeit der Region und ihrer Teilräume auf der Basis eines stabilen und nachvollziehbaren Konzepts: konzentrierte Nutzung der Windenergie auf wenigen geeigneten Flächen, konsequente Ablehnung von Windrädern an allen anderen Stellen. Dieses Konzept ist vom Grundsatz her nicht neu, kann aber erst jetzt konsequent durchgesetzt werden. Und es macht Sinn. Denn Windräder sind weder der Ausweg aus der Finanzmisere noch das ökologische Allheilmittel. j.pistorius@volksfreund.de

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