Kein Grund zum Stillstand

EinTraum wird Wirklichkeit: Mit der Erweiterung der EuropäischenUnion auf nun 25 Mitglieder ist auch die zweite Mauer gefallen.Nach dem Ende des Kalten Krieges schwinden die letztenHindernisse für die Länder Mittel- und Osteuropas, aktiv an derWirtschaftsentwicklung auf dem Kontinent teilzunehmen. DieTrennung zwischen Ost und West gehört der Vergangenheit an.Insofern ist die EU-Osterweiterung ein historisches Ereignis. EinGrund zum Feiern. Ein Grund zum Innehalten. Aber kein Grund zumStillstand. Denn kaum ist die Tinte der Unterschriften unter denVerträgen getrocknet, da erwartet alte wie neue EU-Mitglieder dasAlltagsgeschäft: die eigene Strukturreform, der Wiederaufbau imIrak. Herausforderungen für die erweiterte Gemeinschaft gibt esgenug. Nun kommt es darauf an, auch mit mehr Mitgliedern nochhandlungsfähig zu bleiben. Doch das wird eher komplizierterwerden. Schon heute wird über alles mögliche gestritten:Gurkenkrümmung, Milchquoten und die Beziehung zu den USA - diesePositionen werden auch mit 25 Mitgliedern nicht leichterfestzulegen sein. Doch weil alle wissen, dass die EU es dennochgeschafft hat, Vielfalt und Demokratie in Europa zu sichern,bleibt ihr nur die Arbeit im Konvent, der eine gemeinsameVerfassung erarbeiten soll. Denn noch fehlt eine Vision, wie dasEuropa der Zukunft aussehen soll. s.schwadorf@volksfreund.de

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