Kein Spiel ohne Grenzen

Die Länder beharren auf ihrem Glücksspiel-Monopol. Doch der Kampf mit neuen Anbietern und Wettbewerbsverfechtern wird nicht einfach, ungeachtet des Erfolgs vor dem Verfassungsgericht. Die Auseinandersetzungen mit dem Kartellamt sind noch nicht ausgefochten, auch wenn die Länder nun den Streit um Wetten im Internet zum Hebel für ihr Anliegen umfunktionieren wollen.

Den Finanzministern darf unterstellt werden, dass es erst einmal ums liebe Geld geht, denn schließlich fließen allein in Rheinland-Pfalz fast 200 Millionen Euro an Abgaben und Lotteriesteuer in die Landeskasse. Und dennoch geht es beim Kampf ums Monopol um mehr. Wetten ist Spaß, aber auch Leidenschaft und oft fatale Sucht. Ein Monopol des Staates kann Auswüchse begrenzen. Natürlich geht es dabei nicht um Lotto, das mit prallem Jackpot nur kurzfristig für einen republikweiten Glücksspielrausch sorgt. Bei Sportwetten sieht das ganz anders aus. Der Staat wird sich allerdings auf Dauer in der EU kaum einer zumindest begrenzten Öffnung des Marktes entziehen können. Das Glücksspiel über Konzessionen an mehrere zu vergeben, wäre ein gangbarer Weg, die Kontrolle zu wahren. Völlig vorbei geht der Kampf gegen Spielsucht derzeit jedoch an Spielhallen und -höllen, in denen von morgens bis abends die Automaten rattern. Dort hat die Marktöffnung durch den Bund nicht funktioniert. j.winkler@volksfreund.de

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