Keine Alternative

Ohne Luxemburg sähe es düster aus. Die Arbeitslosigkeit in der Region wäre vergleichbar mit anderen strukturschwachen Gegenden Deutschlands. Qualifizierte Arbeitskräfte würden abwandern in Ballungsgebiete.

Der Jobmotor in Luxemburg brummt wieder. Trotz Massenentlassungen und Werksschließungen entstehen im Großherzogtum jährlich Tausende von neuen Stellen, vor allem die Banken haben sich von ihrer Krise erholt. Luxemburg hat sich zum Arbeitsmarkt Nummer eins in der Großregion entwickelt. In kein anderes EU-Land pendeln täglich so viele Arbeitnehmer ein, wie dort. Luxemburg boomt mit Hilfe der Grenzgänger. Gleichzeitig stehen immer mehr Einheimische auf der Straße - auch wenn die für deutsche Verhältnisse traumhafte Arbeitslosenquote von unter fünf Prozent noch nicht einmal annähernd ernste sozialen Probleme auslösen kann. Doch aufgrund fehlender Qualifikation profitieren immer weniger Luxemburger vom wirtschaftlichen Aufschwung. Daher ist die Kritik der Gewerkschafter nachvollziehbar: Mit jedem weiteren Pendler erhöht sich die Arbeitslosigkeit. Zumal der enorme Grenzgängeranteil auch unweigerlich zu Problemen führt: mangelnde Integration der ausländischen Arbeitnehmer, das Großherzogtum ist für sie nur Arbeitsstätte, gekauft und gelebt wird woanders; Konkurrenzkampf zwischen Einheimischen und Pendlern. Doch Luxemburg braucht die Grenzgänger. Ohne die französischen, belgischen und deutschen Arbeitnehmer würde es im Großherzogtum längst nicht diesen Wohlstand geben. Dann wäre die Zahl der Arbeitslosen noch höher. b.wientjes@volksfreund.de

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