Keine Garantie für die Zukunft

Die Schmitt-Gegner sind mit ihrem Abwahl-Vorhaben ein großes Risiko eingegangen. Die Angst zu scheitern war anfangs größer als die Hoffnung, genug Menschen zu sensibilisieren. Schließlich hat es solch ein Abwahl-Verfahren bis gestern in Rheinland-Pfalz noch nie gegeben.

Doch mit ihrer Informationspolitik haben es die Initiatoren geschafft, genügend Bürger zu überzeugen. Das ist bemerkenswert, weil bis September die politische Arbeit praktisch im Verborgenen vor sich ging. Kaum ein Bürger verfolgte Ratssitzungen vor Ort. Gleichzeitig kannten viele Leute Schmitts zweites Gesicht, das er bei Veranstaltungen aufsetzte und das gut ankam. Die vor viel Publikum abgelaufenen zwei Ratssitzungen und die fünf Foren brachten den Umschwung. Die Leute erkannten, dass es so nicht bis Ende April 2009 weitergehen konnte. Sie merkten, dass die Allianz aus unzufriedenen Mitarbeitern, Mitgliedern des Verbandsgemeinderates und der Ortsgemeinderäte sowie der Ortsbürgermeister in der Einschätzung der Fähigkeiten von Hans Werner Schmitt offenbar nicht falsch lag. Dies ist keine Garantie, dass es nun besser wird. Bei Schmitts Wahl haben die Bürger den einheimischen Kandidaten die kalte Schulter gezeigt. Ob sich aus diesem Sprengel jemand traut, seinen Handschuh in den Ring zu werfen? Bei einem Bewerber von außerhalb besteht die Gefahr, dass die Leute ihn erst hinterher richtig kennen lernen. Hoffentlich haben sie bei der Neuwahl ein glückliches Händchen. c.beckmann@volksfreund.de

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