Keine Katastrophe

Hoppala! Die Trierer Briefwahl-Affäre hätte ganz schön ins Auge gehen können. Wäre der Abstand zwischen den beiden lokalen Polit-Matadoren Bernhard Kaster und Karl Diller bei der letzten Bundestagswahl nicht mit 3500 Stimmen ausreichend groß gewesen, hätte die Stadt Trier nun den Salat.

Im schlimmsten Fall hätte wegen der nicht ausgezählten 1150 Briefwahlstimmen womöglich sogar der komplette Wahlkreis 205 noch einmal zur Urne schreiten dürfen. Sechs Monate nach der Bundestags- und kurz nach der rheinland-pfälzischen Landtagswahl. Wie niedrig da die Wahlbeteiligung ausgefallen wäre, kann sich jeder an fünf Fingern abzählen. Gott sei Dank bleibt den Wählern dieses Schaulaufen erspart. Natürlich ist es ärgerlich, dass zwei Drittel aller Briefwahlstimmen aus Trier-Mitte für die Bundestagswahl 2005 nicht berücksichtigt wurden. Ärgerlich, aber keine Katastrophe. Wie es aussieht, hat kein städtischer Mitarbeiter manipuliert oder etwa Wählerstimmen bewusst unter den Tisch fallen lassen. Man mag einzelnen Beteiligten Unachtsamkeit und Nachlässigkeit vorwerfen, vielleicht auch Schlamperei. Aber, auch wenn es abgedroschen klingt: Wo gearbeitet wird, da passieren halt Fehler. Wichtig ist nur, dass der Schaden überschaubar ist und ähnliche Pannen künftig nicht mehr vorkommen. Dann kann man über die am Montag bekannt gewordene Trierer Briefwahl-Affäre vielleicht sogar ein wenig schmunzeln. r.seydewitz@volksfreund.de

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