Keine Lust auf Öffentlichkeit

Wer Gewehre, Raketen oder anderen militärischen Krimskram herstellt, der lässt sich nicht gerne in die Karten schauen. Rüstungsunternehmen genießen in der Öffentlichkeit nicht gerade ein hohes Ansehen. Zudem sind es nicht von der Hand zu weisende Sicherheitsbedenken, die die Firmen gerne auf Tauchstation gehen lassen. Weitgehend unbemerkt geblieben wäre wohl auch die Ansiedlung der griechischen Waffenfirma Ordtech Industries auf dem ehemaligen Bitburger Airbase-Gelände, hätte es Mitte der Woche nicht das für zwei Arbeiter mit allerschwersten Verbrennungen endende Unglück gegeben.Plötzlich aber ist gleich eine Handvoll Behörden aufgeschreckt und aktiv, richtet sich der Fokus auf ein Unternehmen, das an öffentlicher Aufmerksamkeit nicht interessiert sein kann. Deren Verantwortliche müssen sich nun jede Menge Fragen gefallen lassen. Auf die Antworten darf man gespannt sein. Komisch ist, dass in der Bitburger Stadtverwaltung und auch beim Kreis offenbar niemand etwas von der Ansiedlung wusste. Die Firma hantiert schließlich nicht mit Sand oder Blumenerde, sondern mit augenscheinlich gefährlichen Materialien. Egal, was bei den noch laufenden Untersuchungen und Ermittlungen herauskommt: Nach den Vorkommnissen und der öffentlichen Aufmerksamkeit werden sich die Griechen wohl noch vor dem geplanten Produktionsbeginn wieder aus dem Staub machen.

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