Klebriger Präsident

Alles bleibt, wie es ist - erneut hat der machthungrige Gerhard Mayer-Vorfelder beim Deutschen Fußball-Bund den Kopf aus der immer kleiner werdenden Schlinge gezogen. Der Co-Präsident klebt an seinem Stuhl, dass es schon peinlich ist.

Nur weil er den großen Zampano bei der WM 2006 im eigenen Land spielen will. Der Schwabe ist sich wieder einmal keiner Schuld bewusst, lehnt alle Rücktrittsforderungen derer ab, die schon nur äußerst zähneknirschend der Wahl der Doppelspitze mit Theo Zwanziger im Vorjahr zugestimmt hatten. Man kann zu Franz Beckenbauer stehen wie man will, aber er war die einzige Spitzenkraft im deutschen Fußball, die das Kind beim Namen nannte: "Diese Doppelspitze funktioniert nicht." Somit muss der eigentlich starke, aber scheinbar doch nicht so mächtige Theo Zwanziger befürchten, dass auch sein Ruf darunter leidet, dass er ständig die Aussetzer seines Kompagnons ausbügeln muss. Nun soll ein DFB-Bundestag einberufen werden, auf dem allerdings nur der Wettskandal zum Thema gemacht werden darf - keine Diskussion über die Führungskrise. Aber gottseidank sollte es auch beim DFB demokratisch zugehen. Irgendwelche Delegierten werden sich doch hoffentlich trauen, den Antrag auf Abwahl von Mayer-Vorfelder zu stellen. Es sei denn, alle haben zu große Angst, dass ihnen ihr Kontingent an Vip-Tickets für die WM 2006 zusammengestrichen wird. Denn Ja-Sager gibt es leider zuhauf, siehe den vergangenen Bundestag, als die Doppelspitze auf Druck von "MV" installiert wurde. b.pazen@volksfreund.de

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