Kleiner Aus-Flug, große Folgen

Am Montag zum Einkaufen nach Mailand, am Dienstag zum Kaffetrinken nach Wien - im Zeitalter der Billigflieger ist das finanziell auch für Otto-Normalverbraucher kein Problem. Für die Umwelt hingegen schon: Ein Flug nach Mallorca belastet das Klima Berechnungen von Naturschützern zufolge so sehr wie alle Autofahrten eines durchschnittlichen Deutschen in einem Jahr zusammen genommen. Da braucht man nicht viel Phantasie, um sich die Auswirkungen der enormen Expansion des Billigflug-Segments auszumalen. Allein der deutschen Volkswirtschaft entsteht nach Berechnungen der Universität Karlsruhe durch Abgase und Lärm des Flugverkehrs jährlich ein Schaden von sechs Milliarden Euro. Ärgerlich ist deshalb, dass ausgerechnet das Flugzeug von allen Verkehrsmitteln am stärksten subventioniert wird - etwa durch die Befreiung des gewerblichen Flugverkehrs von Mineralöl- und Ökosteuer oder internationaler Flugtickets von der Mehrwertsteuer. Was tun? Die Steuerbefreiungen müssen weg, eine Emmissionsabgabe her - und die Folgen des Fliegens endlich zum Thema werden. Denn wenn das Ausmaß der Umweltschäden durch Fliegen allgemein bekannt wäre, würde kein halbwegs verantwortungsbewusster Mensch mehr zehn-, zwölfmal im Jahr zum Tagesaus-Flug nach Pisa, Rom und Oslo aufbrechen. Oder doch? i.kreutz@volksfreund.de

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