Konkurrenz und Vergleich

Neu gleich alt. So lautet die Kurzformel für die wichtigste Änderung bei der Eigenheimzulage. Denn seit diesem Jahr gelten für die Inanspruchnahme der Finanzspritze von Vater Staat neue Regeln. Wurden über Jahre hinweg Häuslebauern doppelt so stark wie den Immobilienkäufern unter die Arme gegriffen, so sind beide seit Neujahr in den Augen des Gesetzgebers gleichgestellt - allerdings auf insgesamt niedrigerem Förder-Niveau als vorher.

Angesichts der leeren Kassen der öffentlichen Haushalte, die schließlich für die Eigenheim-Subventionen aufkommen, ist nur logisch, dass auch das größte Bonbon von Staatsseite her gekappt wurde. Doch Vorsicht: Das Häuschen, das allein wegen der Eigenheimzulage erst gebaut oder gekauft wird, steht heute noch mehr als schon vor einem Jahr finanzierungstechnisch aufwackeligen Beinen. Neben der Kürzung der Förderung trägt die - für alle gerechtere - Gleichstellung der verschiedenen Immobilien-Arten vor allem der aktuellen gesellschaftlichen Entwicklung Rechnung. Weniger Menschen brauchen in den kommenden Jahren auch weniger Häuser - und erst recht weniger neue Häuser. Wozu dann zusätzlichen Wohnraum über Gebühr fördern? Jahrelang schon wurden Neubaugebiete am Ortsrand bevorzugt, während gleichzeitig der Wert und die Attraktivität von Innenstadt-Häusern sank und Ortskerne mit alter Bausubstanz ausstarben. Dies wird vielen Kommunen in naher Zukunft ohnehin Sorgenfalten bereiten. Nun sind Immobilien immerhin konkurrenzfähig und vergleichbar geworden. An einer Wohnungsbau-Politik aus einem Guss führt dennoch kein Weg vorbei. s.schwadorf@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort