Kriminelles Potenzial

Jede Krise hat auch ihre Gewinner. Es gibt immer wieder Unternehmer, die ihre Firma schnell und einfallsreich auf veränderte Marktsituationen einstellen und erfolgreich sind. Doch genauso gibt es Kriminelle, die versuchen, sich am Elend anderer zu bereichern. Dabei sind die Maschen der Verbrecher ähnlich, ob die Opfer trauernde Hinterbliebene, ältere Menschen oder finanzschwache Firmen sind. Wer sich das Geschäftsgebahren der Firmen-Plattmacher anschaut und sieht, wie viele Geschäftsführer auf die Machenschaften hereinfallen, kann nur staunen. Schließlich sollte ein Firmenchef zumindest grundlegende kaufmännische Kenntnisse beherrschen. Doch kurz vor der Pleite scheinen einige Geschäftsführer jegliches Kalkül zu verlieren. Warum sollte ein Aufkäufer die hohen Verbindlichkeiten eines Anderen gegen einen Bruchteil der Schulden übernehmen? Noch dazu, wenn es beispielsweise nur um ein x-beliebiges Bau-Unternehmen oder ein Immobilienbüro geht? Nun, die Verkäufer sind vielleicht doch nicht so blöd, wie es im ersten Moment erscheint. Schließlich dauert es sehr lange, bis die Gläubiger den Braten riechen und oftmals bleiben diese auf ihren Forderungen sitzen, weil es schwer ist, dem Alt-Gesellschafter eine verschleppte Insolvenz nachzuweisen. In der schwierigen wirtschaftlichen Lage gehen viele Unternehmen anständig in die Insolvenz. Wer sich hingegen auf einen Plattmacher einlässt, ist ebenso kriminell wie dieser. h.waschbuesch@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort