Lauter Gewinner

Die vertrackte Situation am Arbeitsmarkt, der immer weniger Chancen für Menschen mit eingeschränkter Leistungsfähigkeit bietet, verlangt nach intelligenten Lösungen. Gemeinnützige Unternehmen wie der Trierer Bürgerservice bieten sie an.

Kein Mitleid, keine Alimentation, keine Warteschleife. Echte Arbeit, richtige Verträge, Erfolgskontrolle durch den Markt. Keine beschützende Werkstatt (die sind auch segensreich, aber für eine andere Zielgruppe), kein Biotop. Und immer mit dem Blick auf eine langfristige Eingliederung in den unsubventionierten Arbeitsmarkt. Die Gesellschaft zahlt dem Unternehmen einen Ausgleich dafür, dass es Leistungs-Einschränkungen seiner Mitarbeiter in Kauf nimmt. Das ist erstens fair gegenüber der Firma, wahrt zweitens die Würde des Mitarbeiters und kommt drittens die Allgemeinheit entschieden billiger als Hartz IV auf Lebenszeit. Wenn es jetzt noch gelänge, mit den Dienstleistungen von Integrationsbetrieben sinnvolle Angebote zu schaffen, die der freie Markt nicht mehr gewährleisten kann - wie Dorfläden oder Stadtteilcafés -, dann wäre das gegeben, was man neudeutsch eine "win-win-Situation" nennt. Eine Konkurrenz zu "normalen" Firmen, etwa Handwerksbetrieben, lässt sich bei gutem Willen und Geschick durchaus vermeiden. Auch das gehört zu einer intelligenten Lösung. dieter.lintz@volksfreund.de

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