Leserecho

Wenn das Finanzamt auf die Steuer verzichtet und die Laden-Inhaber ihre 16 Prozent Mehrwertsteuer von vier Sonntagen direkt an eine soziale Einrichtung oder Bedürftige weiterleiten, hätten wir einen Advent, in dem man sich trotz Arbeit gut fühlen würde. Das sollte auch dem Bischof gefallen.Marion Sauer, Trier Die Menschen haben schon vor tausenden von Jahren erkannt, dass der Mensch nach einigen Arbeitstagen einen Tag der Entspannung bedarf. Dies kommt auch der Familie, dem sozialen Umfeld und nicht zuletzt der Gesellschaft zugute.Erwin Becker, Bitburg 1956 war man offensichtlich der Zeit voraus. Mein Mann, damals Lehrling in einem Geschäft, erhielt am Sonntag, 16. Dezember, während des Verkaufens die Information, einen Bruder bekommen zu haben.Margret Müller, Trier Jetzt ist mir wieder eine Illusion abhanden gekommen. Dachte ich doch, wenn ich für meine Weihnachtswünsche einen Wunschzettel schreibe, ihn auf die Fensterbank lege und dann auf den 24. Dezember warte, wenn das Christkind mir das Gewünschte bringt. An den vier Warte-Sonntage mache ich es mir bei Kerzenlicht gemütlich. Und nun? Ich muss mich an einem Advent-Sonntag selbst ins Gedränge stürzen. Es ist an der Zeit, dass ich meinen Kinderglaube an Weihnachtsmann, Osterhase und Klapperstorch aufgebe. Rolf Krieger, Enkirch Denkt Herr Brüderle auch mal an die Familien oder nur an Zugewinne für den Handel? Die Zeit für Familie wird immer knapper. Das Geld zum Ausgeben übrigens auch. Aber das alles hat sich wohl noch nicht überall herumgesprochen.Dieter Grab, Prüm Jede Teilnahme an solchen Veranstaltungen bedeutet mehr Wasser auf die Mühlen der Befürworter. Jeder sollte für sich entscheiden, ob er am Sonntag einkaufen muss und ob er bereit ist, auch an Sonntagen zu arbeiten. Die Erfahrung lehrt, ist der Damm erst einmal gebrochen, ist kein Halten mehr.Wolfgang Klein, Konz Wenn der Bürger über kein Geld mehr verfügt, können alle Geschäfte rund um die Uhr offen haben, aber der Umsatz bleibt aus. Da viele Firmen ihren Arbeitnehmern/Innen das Weihnachtsgeld teilweise oder auch ganz gestrichen haben, bleibt zum Thema Einkauf am Sonntag nur die Frage: Wer soll das bezahlen?Margret Pfeiffer-Erdel, Trier Man könnte den Eindruck gewinnen, unsere Lebensqualität hänge von den Ladenöffnungszeiten ab. Wenn der letzte Rest adventlich-weihnachtlicher Kultur der Kommerzialisierung geopfert ist, sollten wir konsequenter Weise auch singen: "Süßer die Kassen nie klingeln." Michael Bollig, Trier Ein Land voller Vorschriften: Wann darf man einkaufen, wann darf man verkaufen, wann darf man arbeiten .... jetzt wird mir auch noch vorgeschrieben, wann ich Besinnung finden soll. Mein Weihnachtswunsch: etwas weniger Gängelung, mehr Freiheit für jeden.Andrea Horst, Höchstberg Warum soll man etwas verbieten, was sowieso kommt. Man muss dann die Geschäfte öffnen, wenn Leute Geld ausgeben wollen. Dass sie dies lieber in großen Kaufhäusern tun als im Einzelhandelsgeschäft an der Ecke, ist nicht mehr aufzuhalten. Lasst uns die Öffnungszeiten freigeben. Verbote sind für die Katz. Daran ändert auch ein Bischof nichts mehr. Ellen Fleury-Wägelein, Brauneberg Bischof Reinhard Marx trifft den Nagel auf den Kopf und ich kann dem nur zustimmen was er sagt. Da wird in unserer heutigen Zeit von Werteverfall geredet, was von Politikern der FDP und der Grünen ja bestens gefördert wird.Erika Schweigerer, Morbach Vielen Geschäften auf dem Lande steht das Wasser bis zum Hals. Eine weitere Ausweitung der Öffnungszeiten würde noch mehr Kaufkraft aus diesen kleineren Orten hin zu den Großstädten oder den Einkaufszentren auf der grünen Wiese ziehen. Wenn nicht bald ein Schlussstrich unter die Diskussion über die Öffnungszeiten eintritt, wird es nicht nur bald keine Kneipen, Bäcker und Metzger oder keine Postfiliale mehr in diesen Orten geben. Dann werden auch die letzten selbständigen Händler ihre Türe für immer zuschließen. Michael Kausen, Prüm

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