Luxair-Chef unter Zugzwang

Super sicher, super zuverlässig, super pünktlich - dieses Rundherum-Positiv-Image hat sich die luxemburgische Fluggesellschaft Luxair seit dem Start ihrer ersten Maschine vor gut 40 Jahren hart erarbeitet und redlich verdient. Lohn der Mühe: stetig steigende Passagier- und Umsatzzahlen sowie eine hohe Kundenzufriedenheit. All das aber steht jetzt auf dem Spiel. Die Häufung der Luxair-Zwischenfälle in den letzten Monaten stimmt bedenklich. Alles nur Zufall? Pannen, die halt schon mal passieren und eigentlich nicht der Rede wert sind? Eine Verkettung unglücklicher Umstände? Kleine technische Probleme an Bord ohne jegliche Gefahr für Passagiere und Besatzung? Kaum vorstellbar. Die offiziellen Auskünfte, die die besorgte Öffentlichkeit zu hören bekommt, werfen regelmäßig mehr Fragen auf, als sie beantworten. Die Passagiere haben ein Recht darauf, detailliert zu erfahren, wie es zu den Unglücken und Zwischenfällen kommen konnte. Und sie wollen vor allem wissen, was Luxair unternimmt, um solche Vorfälle in Zukunft zu verhindern. Gerade vor diesem Hintergrund muss die ganze Wahrheit über den Fokker-Absturz im November endlich auf den Tisch - inklusive der Konsequenzen. Wenn Luxair-Chef Heinzmann jetzt nicht glaubwürdig handelt, ist das mühsam aufgebaute Positiv-Image bald flöten. Das zerdepperte Porzellan muss dann nicht mehr Heinzmann aufkehren, sondern sein Nachfolger. r.seydewitz@volksfreund.de

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