Mahlzeit, Frau Künast!

Wovon man keine Ahnung hat, davon sollte man die Finger tunlichst lassen. Frau Künast aber will das Jagdgesetz reformieren und denkt auf Einflüsterung des Naturschutzbundes unter anderem daran, die Zahl der jagdbaren Tierarten von derzeit über 90 - darunter viele Dutzend mit ganzjähriger Schonzeit - auf nur noch zwölf zu reduzieren. Wüsste Frau Künast, dass mit dem Jagdrecht auch die Pflicht zur Hege verbunden ist, wäre ihr ein solcher Gedanke nie gekommen. Denn es muss doch in ihrem eigenen - grünen - Interesse sein, dass Jäger weiterhin die Biotope dieser Tierarten pflegen und ihren Lebensraum positiv gestalten. Wüsste Frau Künast, dass für alles Schalenwild mit Ausnahme des Schwarzwildes von den unteren Jagdbehörden verbindliche Abschusspläne erlassen werden, die nicht unterschritten werden dürfen, wäre sie nie auf die Idee zu kommen, den Jägern zu unterstellen, Rehe im Revier quasi zu züchten. Und sollte sie die regelmäßige Überprüfung der Schießfähigkeit verlangen, müsste Frau Künast eine ebenso regelmäßige Führerschein-Nachprüfung fordern. Frau Künast sollte sich als Verbraucher-Ministerin besser um ihre eigentliche Aufgabe kümmern und in den Ställen aufräumen. Ich esse jedenfalls lieber einen Rehrücken von einem Tier, das bis zu seinem letzten Atemzug unbehelligt und stressfrei durch Wald und Flur gestreift ist, als das Antibiotika-belastete Filet eines Schweines, das auf Spaltenböden stehend sein Leben lang nur den Stall von innen gesehen hat. Mahlzeit, Frau Künast! hj.mueller@volksfreund.de

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