Marke statt Sammelsurium

Die Initiative Region Trier hat gleich zwei mutige Entscheidungen getroffen: Sie konzentriert ihre Arbeit für eine gewisse Zeit auf ein bestimmtes Feld, und sie schafft dafür Strukturen, die zumindest mittelfristig tragen. Beides geht über die Tätigkeit eines unverbindlichen DebattierKlubs weit hinaus. Die IRT bleibt sich damit treu: Sie ist vergleichbaren Organisationen in anderen Regionen um Längen voraus. Dass der Zusammenschluss der Multiplikatoren aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik ausgerechnet die Kultur als zukunftsträchtigstes Feld für die Region Trier auserkoren hat, zeugt von Weitsicht. Und es ist ein unüberhörbares Signal gegen den schleichenden Abbau auf diesem Sektor, zumal in Zeiten leerer öffentlicher Kassen. Dass die IRT das neue Projekt finanziert, ohne ihren privaten und öffentlichen Geldgebern tiefer in die Tasche zu greifen, dürfte vielen die Zustimmung erleichtern. Nun ist eine gute Idee alleine noch keine Garantie für eine effektive Umsetzung. Das Vorhaben einer Kultur-Agentur für die Region muss griffiger werden, wenn es für die Macher vor Ort attraktiv sein soll. Viel wird von der Person Hermann Lewen abhängen. Er verfügt über einen hohen Vertrauensvorschuss, steht allerdings auch nicht minder hohen Erwartungen gegenüber. Eines werden die vielen engagierten Kulturmacher der Region lernen müssen: Die Vorteile eines gemeinsamen Dachs kann nur in Anspruch nehmen, wer sich der Hausgemeinschaft anschließt. Wer Know-how, Kontakte und Vermarktungsmöglichkeiten der Agentur nutzen will, muss auch bei Planung, Gestaltung und Außendarstellung seiner Angebote die Kooperation suchen. Nur so wird aus einem fröhlichen Sammelsurium das, was der IRT vorschwebt: eine Qualitätsmarke. d.lintz@volksfreund.de

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