Mehr Engagement, Herr Lehrer

Seit der Pisa-Studie weiß jeder, dass es mit dem Wissensstand der deutschen Schüler nicht zum Besten steht. Ein Aspekt kommt bei der Diskussion stets zu kurz: die Qualität der Lehrer. Jeder, der Schulkinder hat, weiß: Es gibt sehr viele gute und engagierte Lehrer, aber leider auch viele, zu viele, schlechte, unmotivierte, frustrierte und faule Lehrer.

Sie sind bekannt bei den Eltern, bei Schülern und auch im Lehrerkollegium. Weil sie verbeamtet sind, gibt es praktisch keine Möglichkeit, auf sie Druck auszuüben oder gar auszusortieren. Das ist ein wesentliches Problem unseres Schulsystems. Der Beruf des Lehrers ist einer der wichtigsten unserer Gesellschaft. Ein guter Lehrer kann Kinder motivieren, kann ihnen Spaß am Lernen vermitteln, kann einen jungen Mensch ermutigen und begeistern. Ein schlechter Lehrer kann im schlimmsten Fall ein Kind "kaputtmachen" - indem er es mit Worten verletzt, indem er es ungerecht behandelt, indem er es lächerlich macht. Viele werden jetzt sagen: "Der hat gut reden, soll der sich mal vor eine Horde Halbstarker stellen und versuchen, denen etwas beizubringen." Keiner bestreitet, dass der Lehrer- Beruf einfach ist, dass man nach sechs, sieben Stunden Unterricht geschlaucht ist. Andererseits: In welcher Branche wird heute von den Mitarbeitern nicht alles abverlangt? Fast überall wird heute mehr gearbeitet als noch vor Jahren. Urlaubstage wurden gestrichen, die Wochenarbeitsstunden erhöht. Zwei Forderungen: Die Qualität der Lehrer muss permanent überprüft werden. Gute Lehrer müssen belohnt, schlechte bestraft werden - und: Die Zahl der Ferientage verringern, damit mehr Zeit bleibt für einen guten Unterricht. w.simon@volksfreund.de

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