Mehr Lachen als Weinen

Die Trierer Basketballer müssen zwei weitere Wochen warten, bis feststeht, in welcher Liga sie künftig spielen. Was sich vordergründig wie ein großes Problem anhört, weil Verein, Spieler und Sponsoren weiter in Ungewissheit gelassen werden, ist - durch die Hintertür betrachtet - sogar ein Glücksfall für die TBB. Denn 14 Tage Zeit heißt nicht nur 14 Tage Hoffen und Bangen, sondern auch 14 Tage Sponsoren-Akquise. Zwar ist nach mehreren Monaten zäher Verhandlungen immer noch kein Namenssponsor gefunden, der den Etat deutlich verbessern würde, aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Und mit jenem Namenssponsor oder anderen potenten Geldgebern im Rücken würde die Präsentation der TBB völlig anders aussehen, könnte der Basketball-Bundesliga-Vereinigung ein völlig anderer Finanzplan vorgelegt werden, der dann vielleicht das selig erwartete Ja näher bringen könnte. Für die anderen Vereine aber, die wie Trier ihre Präsentationen um die beiden Bundesliga-Wildcards bereits fertig hatten, ist die Verzögerung ein herber Rückschlag. Dass die BBL das schwebende Verfahren um ein luxemburgisches Team anführt, ist ein bisschen verlogen. Denn der eigentliche Grund für die Verspätung dürfte wohl eher das Hickhack um die Lizenz für Vizemeister Bamberg sein, die nicht dem Verein, sondern einem Unternehmer gehört, der mitsamt Lizenz abwandern will. Sollte die BBL der "Lizenz-Verschiebung" stattgeben, wäre dies ein Riesen-Rückschlag für Trier - denn Bamberg dürfte dann auf jeden Fall eine Wildcard erhalten. Im Endeffekt zeigt dieses Gezerre wieder einmal, wie stark wirtschaftliche Interessen knallhart vor (Sport)-Gerichten verhandelt werden. Egal, wie sich die Liga am Ende entscheidet - das Image der Sportart Basketball, die hartnäckig um ihre Fernseh-Zukunft kämpft, wird durch solche Grabenkriege nicht verbessert. b.pazen@volksfreund.de

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