Fest steht: Die Sitten auf deutschen Straßen sind rauer geworden. Trotz Partnerschaftskampagnen und zahlloser Appelle. Und der Verkehrs- und Transportwahnsinn spitzt sich noch weiter zu, wenn auf politischer Ebene keine Alternative aufgebaut wird. Hoffnung darauf besteht kaum, denn die Bahnpolitik verspielt seit langem die immer geringer werdenden Chancen. Also muss das Straßen-Verkehrsproblem angepackt werden. Wenn Appelle an Vernunft, Einsicht und gegenseitige Rücksichtnahme der Fahrer nicht fruchten, muss auch ein generelles Überholverbot für Lastkraftwagen erwogen werden. Das wird für die Fahrer unangenehm sein, daran besteht kein Zweifel. Handel, Industrie und Verbraucher müssen dann eben über diesen Weg lernen, dass Just-in-Time-Lieferungen auch mal neben der Zeit liegen können.Die schweren Brummis mit "Powerknöpfen" zu bestücken, ist keine Lösung, denn die Anwendung eines Prinzips, das ein in Truckrennen erfahrener Freak für gut erachtet, kann in den falschen Händen zum Auslöseknopf für das nächste Inferno werden.Die Zulassung der schnellen Kleintransporter in der Klasse bis 3,5 Tonnen war schon ein Sündenfall. In den Händen unerfahrener Chauffeure können die mühelos 160 km/h flotten Lieferwagen zu unberechenbaren Geschossen werden. Was erst vermögen ins Extreme beschleunigte 42 Tonnen Stahl anzurichten? e.kullick@volksfreund.de