Munter geklotzt

Wie viel die Bundesregierung tatsächlich für externe Beraterverträge ausgegeben hat, wird sich vollends erst mit dem Bericht des Bundesrechnungshofes klären lassen. Allerdings muss man so lange für eine erste Bewertung nicht warten: Denn die bislang gehandelten, zum Teil belegbaren Summen und Vertragszahlen lassen den Schluss zu, die Ministerien haben allesamt nicht gekleckert, sondern geklotzt.

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Foto: axentis.de / Georg J. Lopata (www.axentis.de )

Die Frage, ob zugekaufter Sachverstand von außen nötig ist oder nicht, ist inzwischen eher zweitrangig. Nein, es muss jetzt um die Art und Weise gehen, wie im Stillen Millionen an Steuergeldern für Beratung ausgegeben werden. Von Transparenz ist da keine Spur, weder beim Sinn und Zweck der teuren Verträge, und schon gar nicht bei den Kosten. Die Konsequenzen liegen auf der Hand: Bundesregierung und Beraterbranche müssen sich nicht wundern, wenn das muntere Zusammenspiel beide Seiten in erheblichen Verruf bringt, die Stimmen derer also lauter werden, die dahinter mitunter aus gutem Grund unseriöse Beziehungsgeflechte, Filz oder Gefälligkeiten vermuten. Dagegen hilft nicht, sich stets die erfolgreiche Zusammenarbeit zu versichern. Erst, wenn die Öffentlichkeit weiß, welche Summe für was ausgegeben worden ist, lassen sich auch die Ergebnisse bewerten. Deshalb muss ins regierungsamtliche Beraterunwesen endlich mehr Sorgfalt, mehr Offenheit Einzug halten, und zwar mindestens so viel wie bei der Vergabe von öffentlichen Aufträgen im Baubereich. nachrichten.red@volksfreund.de

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