Nerven bewahren

Die Vogelgrippe hat Deutschland erreicht. Ja und, ist man fast geneigt zu sagen. Eine Überraschung ist es jedenfalls nicht. Oder hat man ernsthaft geglaubt, man könnte die Tierseuche an der Grenze aufhalten? Es war nur eine Frage der Zeit, bis das Virus von einem Wildvogel hier eingeschleppt wird. Trotz der zwei toten Schwäne, denen sicherlich noch weitere Vögel folgen werden, hat sich an der Gefahrenlage bei uns nichts geändert. Daher ist weder Panik noch Hysterie angebracht. Vogelgrippe ist und bleibt bislang eine reine Tierseuche, eine für - wie es der Name bereits sagt - hauptsächlich für Geflügel hoch ansteckende Krankheit. Das Risiko für den Menschen, sich damit anzustecken, ist äußerst gering. Daher ist so manche Reaktion auf den Ausbruch der Seuche in Deutschland völlig übertrieben. Weltweit sind bislang weniger als 100 Menschen an der Krankheit gestorben. Zum Vergleich: An einer normalen Influenza, die landläufig als Grippe bezeichnet wird, sterben jedes Jahr weit über 10 000 Menschen. Es besteht also kein Grund, bei jedem toten Vogel gleich in Panik auszubrechen. Mehr Gelassenheit wäre angebracht. Ruhe und Nerven bewahren. Die getroffenen Vorsorgemaßnahmen, wie die vorgezogene Stallpflicht, sind sinnvoll. Allerdings sollte man sich dadurch nicht in falscher Sicherheit wiegen. Es gibt keinen hundertprozentigen Schutz. Die Seuche kann sich jederzeit ausbreiten. Doch selbst dann besteht kein Grund zur Panik. b.wientjes@volksfreund.de

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