Neue Chancen

Langfristig werden Immobilien- und Baulandpreise im Land zwar sinken - dafür wird der einsetzende Bevölkerungsrückgang sich verstärkt. Doch diese Aussicht ist keine Hilfe für die einheimischen Bauwilligen entlang der deutsch-luxemburgischen Grenze, die inzwischen horrende Preissteigerungen bei Grund und Boden verkraften müssen und damit ähnliche Erfahrungen machen müssen wie die Speckgürtel anderer Wirtschaftsregionen.

Wollen sie einen neues Haus an Ort und Stelle errichten, müssen sie tief in die Tasche greifen. Ansonsten bleibt ihnen nur der Umzug ins "Landesinnere". Das sorgt nicht nur finanziell für Verdruss, sondern auch für den Verlust gewachsener Gemeinschaft. Das zusammenwachsende Europa erleichtert den Luxemburgern die "Flucht" vor ihren hohen Baulandpreisen. Handel und Handwerk freuen sich sicher über neue zahlungskräftige Kundschaft und der demografischen Entwicklung wird ein Schnippchen geschlagen: Die Versorgungsstruktur in den Gemeinden können besser erhalten werden. Allerdings birgt die Entwicklung einige Risiken. Bürgermeister müssen sich um die Integration der Neubürger, um Dorfstrukturen sorgen, sollten Alt-Eingesessene beim Bauland nicht zum Zuge kommen und abwandern. Dann gilt es wohl oder übel, subventionierte Bauplätze für sie bereitzustellen. Problematisch ist zudem, dass es der Steuersegen der Neubürger nicht über die Grenze schafft, während sie Kindergarten, Schulen und andere Einrichtungen nutzen. Alles jedoch kein Grund, auf Abschottung zu setzen, statt Chancen dosiert zu nutzen. j.winkler@volksfreund.de

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