Neues aus Entenhausen

Als Bundeskanzler Gerhard Schröder jetzt in Washington war, um US-Präsident George W. Bush seine vielleicht letzte Aufwartung zu machen, war viel von der lahmen Ente aus Deutschland die Rede.

Als Bundeskanzler Gerhard Schröder jetzt in Washington war, um US-Präsident George W. Bush seine vielleicht letzte Aufwartung zu machen, war viel von der lahmen Ente aus Deutschland die Rede. Schröders rot-grüne Koalition befindet sich in rasanter Auflösung, insofern lässt sich das Bild vom Verlust der Macht und der Handlungsfähigkeit auch schön übertragen: Die Ober-Ente aus Niedersachsen steht inzwischen einer ganzen Entenherde vor. Außenminister Joschka Fischer zum Beispiel fabuliert ausgiebig darüber, welche Ämter er in der Opposition wieder übernehmen könnte; es herrscht also Endzeitstimmung beim grünen Leitwolf. Oder: Ex-Wirbelwind Wolfgang Clement wird erneut durch die SPD-Programmarbeit und konkret durch die populistische Reichensteuer düpiert – der Wirtschaftsminister ist mittlerweile die tragische Figur dieser Regierung und schon lange nicht mehr handlungsfähig. Und SPD-Fraktionschef Müntefering hat atemberaubende Schwierigkeiten, innerhalb der Koalition die plötzlich bei vielen nicht mehr vorhandene Abneigung gegen den einst so ungeliebten Agenda-Kanzler breit zu organisieren, was ja dringend notwendig wäre, um die Vertrauensfrage halbwegs verfassungsrechtlich abzusichern. Entenhausen lässt in diesen Tagen wahrlich grüßen. Dabei ist das Misstrauen gegen Gerhard Schröder in Berlin an allen Ecken und Enden greifbar. Deshalb bleibt zu hoffen, dass auch Bundespräsident Horst Köhler zu dieser Erkenntnis gelangt. Damit sich endlich alle politischen Kräfte neu aufstellen können. nachrichten.red@volksfreund.de

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