Nicht jammern

Wir müssen uns daran gewöhnen: Energie ist teuer. Öl, Gas und Strom werden nicht mehr billiger. Eher werden die Preise noch steigen.

Wir müssen uns daran gewöhnen: Energie ist teuer. Öl, Gas und Strom werden nicht mehr billiger. Eher werden die Preise noch steigen. Solange die Konjunktur in China weiter so boomt, werden die Asiaten weiter einen enormen Energiehunger haben, den wir mit hohen Preisen beim Heizen oder Autofahren bezahlen müssen. Das ist nunmal der Preis der Globalisierung und für die industrielle Entwicklung dieser Länder. Die Nachfrage bestimmt den Preis mit – das ist Marktwirtschaft. Daher können wir noch so viel jammern über den nächsten Rekordpreis an den Zapfsäulen, der übrigens so sicher kommen wird, wie das Amen in der Kirche. Ändern wird sich daran nichts, und das Auto lassen wir dafür auch nicht öfter stehen. Auch die Heizkosten werden von Jahr zu Jahr steigen, egal wie lautstark dagegen protestiert wird. Die Energiekosten werden künftig einfach einen Großteil der Verbraucherausgaben ausmachen. Allerdings sollten das Unternehmen nicht zu Preistreibereien nutzen. Künstliche Marktpreise für Gas oder Strom müssen von den Kartellbehörden unterbunden werden. Auch dürfen die Verbraucher nicht den Eindruck gewinnen, durch ständige Preiserhöhungen füllten sich die Unternehmens–bosse nur die eigene Tasche und zocken ihre Kunden ab. Vor allem auf dem noch nicht liberalisierten Gasmarkt können die Anbieter leicht ihre Macht mangels Konkurrenz ausspielen. Die Kunden sind ihnen mehr oder weniger schutzlos ausgeliefert. Die Versorger müssen sich daher jede Preisänderung sorgfältig überlegen, nicht jede noch so geringe Veränderung am Markt darf sofort an die Kunden weiter gegeben werden. Ansonsten verspielt man sehr leicht das Vertrauen der Verbraucher und die Gerichte werden künftig noch mehr mit Klagen gegen Energieversorger zu tun haben. b.wientjes@volksfreund.de

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