Nichts gelernt

Wieder ein Beispiel dafür, dass die Großregion nur ein Papiertiger ist. Oder haben Sie schon mal was von Bure gehört? Falls nicht, gehören Sie zur Mehrheit der Bürger in der Region. Dabei müsste das Projekt am Rande Lothringens seit Jahren ganz oben auf den Tagesordnungen der diversen grenzüberschreitenden Gremien stehen.

Doch weder aus Mainz noch aus Saarbrücken oder Luxemburg war bislang Kritik an dem Mega-Projekt zu vernehmen. Wären da nicht ein paar Aktivisten, für die Bure mittlerweile zum Symbol für den Widerstand gegen Atomkraft geworden ist, würde das Thema in der Öffentlichkeit gar nicht beachtet. Offenbar haben die Politiker der Großregion aus Cattenom nichts gelernt. Wieder einmal verschließt man die Augen vor einer möglichen atomaren Gefahr. Hintergrund des Schweigens könnte ein handfestes Interesse an dem Endlager sein. Denn auch Deutschland hat ein Atommüll-Problem. Ein genehmigtes Endlager gibt es nicht, nur ein Zwischenlager im niedersächsischen Gorleben. Im dortigen Salzstock sollte auch nur erprobt werden, wie die abgebrannten Brennstäbe am sichersten gelagert werden. Daher kann der Betreiber der Anlage in Lothringen noch so viel beschwichtigen: In dem 500 Meter tiefen Stollen wird auf jeden Fall Atommüll gelagert werden. Stellt sich die Frage, wann die Menschen in der Großregion darüber endlich aufgeklärt werden. b.wientjes@volksfreund.de

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