Nur das Ergebnis zählt

Nichts sollte tabu sein, keine Idee von vornherein verworfen werden, wenn es darum geht, die Langzeitarbeitslosigkeit abzubauen. Nicht der Kombilohn, nicht die negative Einkommenssteuer, die die SPD jetzt vorgeschlagen hat, nicht der Mindestlohn in einigen Branchen und auch nicht staatliche Beschäftigungsangebote.

Denn am Ende wird nur ein bunter Strauß von Maßnahmen überhaupt etwas bewirken können, weil die Problemlage so vielfältig ist. Da gibt es ältere, gut qualifizierte Menschen, denen die Firmen in ihrem Jugendwahn keine Angebote mehr machen. Es gibt Menschen mit körperlichen oder mentalen Behinderungen. Es gibt Menschen, die in einer Sozialkarriere aufwuchsen und es nie gelernt haben, von Arbeitseinkommen zu leben. Es gibt Jugendliche mit Sprach- und Bildungsdefiziten. Und tausenderlei mehr Spezialprobleme. Die in Deutschland besonders große Langzeitarbeitslosigkeit liegt wie Beton auf dem Arbeitsmarkt und den Sozialsystemen und bewegt sich auch nicht mit der lebhaften Konjunktur. Was man erwarten darf in diesem Frühjahr von der großen Koalition ist ein Bündel von Maßnahmen, das für jede Gruppe möglichst praxistauglich zugeschnitten ist. Gespräche mit Experten und Mittelständlern sowie die Übernahme guter Modelle etwa aus Skandinavien oder den Niederlanden sind dafür weit nützlicher als innerparteiliche Abklärungen mit den jeweiligen Flügeln oder koalitionsinternes Kräftemessen. Diese Debatte sollte so ideologiefrei wie möglich geführt werden, weil nur das Ergebnis zählt. nachrichten.red@volksfreund.de

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