So schleichend, wie man vom Rauchen süchtig wird, will die Bundesregierung die Leute nun also auch an die deftige Verteuerung der Zigaretten gewöhnen. Weil viele vielleicht doch aufhören könnten, wenn die Qualmerei von heute auf Morgen einen Euro mehr kostet, soll jetzt den Rauchern mit einem Stufenmodell die Lust auf die Kippen nicht verdorben werden - qualmt bloß weiter, damit die Kasse voll wird. Ein durchsichtiges, aber vor allem makaberes Spiel, wenn man gleichzeitig auf den Schachteln eingetrichtert bekommt: "Rauchen gefährdet die Gesundheit." Die Koalition hat sich selbst entlarvt, mögen die Grünen pro forma auch noch ein wenig nörgeln. Mit ihren Tabaksteuerplänen ging es Rot-Grün in Wahrheit doch nur um die Aufbesserung der desolaten Finanzen. Um mehr nicht. Die schönen Reden von den gleichzeitig eintretenden, präventiven Wirkungen einer Preiserhöhung, von den gesundheitspolitischen Aspekten sind damit nichts als Gefasel gewesen. Der Schutz vor dem mitunter tödlichen Qualm interessiert eben nicht, wenn es um die Kasse von Hans Eichel geht. Gleichzeitig macht die Koalition übrigens einen schönen Diener vor der mosernden Tabakindustrie - schließlich ist sie nun wieder durch die schrittweise Erhöhung und den dadurch zu erwartenden Gewöhnungseffekt fein raus. Am kommenden Samstag ist Weltnichtrauchertag. Dann wird auch von rot-grüner Regierungsseite viel über die Gefahren der Qualmerei lamentiert werden. Schweigen wäre jetzt wohl wirklich Gold. nachrichten.red@volksfreund.de