Ohne Wachstum nichts los

Dass die Rentenversicherung nicht auf Rosen gebettet ist, hat sich spätestens seit der Riester-Reform herumgesprochen. Zwischenzeitlich wurde immer wieder am System herumgedoktert, was die Ruheständler in diesem Jahr durch eine Nullrunde und den doppelten Pflegebeitrag schmerzlich zu spüren bekamen.

Handelte es sich dabei noch um Willkürmaßnahmen, so wird sich die nächste Rentenanpassung im Juli 2005 wieder im Grundsatz nach der Lohnentwicklung richten. Auf eine Besserung ihrer finanziellen Lage können die Rentner deshalb aber nicht hoffen. Die Bundesregierung begeht einen schweren Fehler, wenn sie bei den Betroffenen gegenteilige Erwartungen weckt. Richtig ist, dass es im Augenblick nur Schätzungen über den aktuellen Lohnzuwachs gibt. Doch wegen der lahmenden Konjunktur sind auch hier keine Wunder zu erwarten. Selbst wenn die Prognosen am Ende um ein oder zwei Zehntel übertroffen werden, ist die nächste Nullrunde bei den Altersbezügen vorgezeichnet. Dass der Rentenbeitrag im kommenden Jahr stabil bleibt, hat ausschließlich mit dem Prinzip Hoffnung zu tun: Nur durch spürbar mehr Wachstum wird sich auch die Lage der Rentenkasse entspannen. Bis dahin könnte es noch manche Nullrunde geben. Das ist zweifellos bitter für die Senioren. Allerdings können auch viele Arbeitnehmer ein trauriges Lied von stagnierenden Löhnen singen. Nur wird darum in der Regel weniger Aufhebens gemacht. nachrichten.red@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort