PRESSESTIMMEN

The New York Times: Angesichts der bitteren Erfahrungen der USA im Irak sollte man meinen, dass Präsident Bush endlich begriffen hat, dass Drohungen und rohe Gewalt kein Ersatz für eine durchdachte Strategie sind.

Aber Bush legt schon wieder los. Dieses Mal versucht er, den Iran mit starken Worten dazu zu bringen, sich nicht weiter im Irak einzumischen. (...) Der Trommelwirbel begann mit Bushs jüngster Rede zum Irak. Darin drohte er, iranische und syrische Netzwerke, die, wie er sagte, anti-amerikanische Kräfte mit Waffen versorgen und ausbilden würden, "aufzuspüren und zu zerstören". (...) Wir zweifeln nicht an den unheilvollen Absichten des Irans, ebenso wie wir nicht daran zweifeln, dass Bushs Serie von Misserfolgen im Irak es Teheran wesentlich leichter gemacht haben, dort Chaos zu säen und seinen Einfluss in der Region auszudehnen. Wenn Bush nicht aufpasst, könnte er sich in einen weiteren verheerenden Krieg hineinreden. Und wenn der Kongress sich ihm dann nicht in aller Deutlichkeit in den Weg stellt, könnte er das Land mit sich ziehen. Corriere della Sera (Mailand): Zum ersten Mal wird der Senat in Washington einen Antrag zum Truppenrückzug diskutieren. Der Vorschlag wurde von Barack Obama eingebracht, dem schwarzen Kennedy, der erst vor wenigen Wochen seine Kandidatur für das Weiße Haus eingebracht hat. Der Antrag von Obama, der vom Baker-Bericht inspiriert ist, hat Präsident George Bush überrascht. (...) Die Abstimmung im Senat, die in einigen Tagen erwartet wird, wird möglicherweise durch einen Kompromiss zwischen der beiden politischen Lagern gekennzeichnet sein. Aber die Herausforderung von Barack Obama zeigt zugleich eine Wende an, für den Präsidenten hat der Countdown begonnen.

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