Penibel aufklären

Jetzt muss zügig und penibel aufgeklärt werden, was sich wann im Büro des Abgeordneten und Mitglied des BND-Untersuchungsausschusses Neskovic abgespielt hat. Das ist von größtem öffentlichem und politischem Interesse.

Sollte es sich bei dem Vorgang nur um einen Scherz Marke James Bond handeln, ist es nicht nur ein schlechter, sondern auch ein ausgesprochen unverantwortlicher. Man mag sich allerdings nicht vorstellen wollen, dass am Ende tatsächlich ein Abhörversuch stehen könnte. Die Bundesrepublik hätte einen Skandal sondergleichen. Aber so weit ist es noch lange nicht. Wer jetzt schon von "Riesensauerei" spricht, lehnt sich unwissend weit aus dem Fenster. Einiges deutet bislang eher auf eine Erklärung hin, die kurios, vielleicht einfach und gerade deshalb nicht nahe liegend ist. Dafür spricht, dass die Mikrofone allein nicht zum Abhören geeignet gewesen sind; und dafür spricht auch, dass Neskovic selbst zunächst kein öffentliches Aufsehen erregen wollte, sondern eher gelassen den zuständigen Behörden den Vorgang übergeben hat. Wie immer die Geschichte auch ausgehen wird: Der BND-Ausschuss hat zusätzliche Brisanz erhalten. Das Augenmerk wird sich nun noch stärker auf die Rolle der Geheimdienste, den Fall des ehemaligen Guantanamo-Häftlings Kurnaz und das Vorgehen der damaligen rot-grünen Bundesregierung richten. nachrichten.red@volksfreund.de

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