Pfiffige Idee

DieWettbewerbshüter in der Europäischen Union haben das deutscheHandwerk im Visier. Nur mit dem Meisterbrief dürfen hierzulandeHandwerker auch ihren eigenen Betrieb führen. In anderen Ländernist das anders, und so etwas gefällt den Bürokraten in Brüsselnicht. In der Grenzregion liegen die Vor- und Nachteile desDualen Ausbildungssystems, das mit dem Meisterbrief endet, aufder Hand. Die Handwerksbetriebe aus Deutschland sind in Luxemburggefragte Partner. Die deutschen Handwerker gelten imGroßherzogtum als Garant für Qualität und Zuverlässigkeit. Ohneden Absatzmarkt Luxemburg würde die regionale Wirtschaft mächtigam Stock gehen. Doch so sind die Auftragsbücher mit ausländischenAufträgen gefüllt, Arbeitsplätze im Handwerk sind gesichert. Dochgenauso neidisch blicken auch einige Handwerker aus der Regionnach Luxemburg, wenn es um die Meister-Ausbildung geht. Denn dortkostet der Meisterbrief weitaus weniger, die Anforderungen sindanders. Und weil über kurz oder lang die EU-Wettbewerbshüterdiese Bastion des deutschen Handwerks stürmen wollen, tut dieHandwerkskammer gut daran, ihr Feld zu bestellen. Die Image-Kampagne ist wirtschaftspolitisch ein schlauer Schachzug. Das Qualitätssiegel "Meisterbrief" kann so aufgebaut und gesichert werden, der Nachwuchs wird angesprochen. Die "Morgen Meister"-Kampagne ist eine pfiffige Idee.

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