Probleme erkannt

Verständlich, dass die Verantwortlichen im Mainzer Bildungs- und im Wissenschaftsministerium die Ergebnisse des Bildungsmonitors schlecht reden wollen. Genau die Aushängeschilder der rheinland-pfälzischen Bildungspolitik - Ganztagsbetreuung, gleiche Chancen für alle, leistungsstarke Hochschulen - werden in der Studie kritisiert.

Das Land tut noch nicht genug. Ein herber Schlag für Kurt Beck und seine Minister. Waren es doch gerade die Themenfelder Familie und Bildung, mit denen er bei der Landtagswahl im Frühjahr punkten konnte. Vor allem der Ausbau der vorschulischen Bildung ist mittlerweile zum Steckenpferd der Mainzer Politik geworden: Mehr Bildung in den Kindergärten, Beitragsfreiheit und bessere Förderung der Grundschüler. Immerhin 125 Millionen Euro lässt sich das Land die Bildungsoffensive für Kindergärten, Schulen und Hochschulen kosten. Kein Pappenstiel. Und es macht sich durchaus bezahlt. Denn bei der schulischen Bildung schneidet das Land im bundesweiten Vergleich gar nicht schlecht ab. Das sollte Ansporn sein. Bei Unis und Fachhochschulen besteht noch enormer Nachholbedarf. Da hilft kein Schönreden. Ein Blick in die Akademiker-Schmieden offenbart die Mängel: überfüllte und veraltete Hörsäle, zu wenig Professoren, schlecht ausgestattete Bibliotheken. Warum also an der Studie zweifeln? Die Ankündigung, mehr in Hochschulen zu investieren, zeigt, dass die Probleme erkannt wurden. b.wientjes@volksfreund.de

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