Rasche Reaktion

Traurig, aber wahr: Häufig muss erst etwas passieren, ehe Sicherheitsvorschriften verschärft werden und der Verbraucherschutz verbessert wird. Das Dauner Bungee-Unglück, bei dem am Dienstag ein 14 Jahre junges Mädchen ums Leben kam, ist dafür ein tragisches Beispiel.

Hätten die Sicherheitsvorschriften bei dem Turbo-Katapult denen einer Berg-und-Tal-Bahn entsprochen, hätte der Startknopf ohne eingerastete Schutzbügel nicht ausgelöst werden können - der Unfall wäre nicht passiert. Offenbar hat - ob aus Sparsamkeit oder warum auch immer - von den Bungee-Konstrukteuren niemand daran gedacht. Und offenbar ist auch den Tüv-Gutachtern dies nicht aufgefallen - kein Aushängeschild für die Prüf-Experten. Gut, dass jetzt immerhin das Gewerbeaufsichtsamt rasch reagiert hat, auch wenn das Dauner Unglück damit natürlich nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Der "Sling-Shot" darf seine Metallkugel nur noch dann in die Luft katapultieren, wenn die Sicherheit der Insassen gewährleistet ist, will heißen: sie angegurtet sind. Vorher gibt's keine Betriebsgenehmigung. Mehr noch: Über ein Warnsystem werden europaweit alle Aufsichtsbehörden über die bestehenden Sicherheitsmängel bei den Katapulten informiert. Wer den Aufbau künftig dennoch genehmigt, hat keine Ausrede mehr, wenn etwas passiert. Traurig, aber wahr: Für dieses Mehr an Sicherheit musste erst ein junger Mensch sterben. r.seydewitz@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort