Reform-Stau

Fünf Jahre lang hat Rot-Grün im Stau auf der Reform-Autobahn gesteckt - gestern sollte es endlich mal wieder weitergehen. Zwar nur ein Stückchen, schließlich ist das Abstimmungsergebnis über Hartz III und IV ohnehin nur Makulatur, weil den Gesetzen mit dem Bundesrat bereits die nächste Bau- und Staustelle droht. Aber immerhin, die Sozialdemokraten und ihre grünen Wasserträger wollten jedenfalls ihren guten Willen zeigen. Gezeigt haben's ihnen aber die Saaldiener und einfach die Urnen der beiden Abstimmungen zusammengeschüttet. Das hätte so nicht sein müssen, wenn sich die Regierung an einen Grundsatz gehalten hätte, den verantwortungsvolle Eltern ihren Kindern schon früh beibringen: eines nach dem anderen zu erledigen und nicht den Versuch zu unternehmen, gleichzeitig auf mehreren Hochzeiten zu tanzen. In diesem Falle: eine Abstimmung auszuzählen und dann die nächste zu veranstalten. Dass es aber anders kam, ist symptomatisch für Rot-Grün. Nach fünf Jahren Politik der ruhigen - oder sollten wir lieber sagen nichtstuenden - Hand soll nun das Versäumte innerhalb weniger Monate aufgearbeitet werden. Da hätten wir einen Tipp: Die Stau-Berater Hartz und Herzog sollten Kanzler Schröder & Co. nicht nur ihre Patentrezepte andienen, sondern vielleicht auch einmal zeigen, wie man ordentlich regiert. hj.mueller@volksfreund.de

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