Reformen verpasst

Ein zweiter Donnerschlag erschüttert die kleine, aber keineswegs heile Welt von Sport und Lotto in dieser Woche. Erneut kam er mit Ankündigung. Doch, ob es die Spitzen der regionalen Sportbünde beeindruckt?

Wohl kaum. In LSB-Chef Rüdiger Sterzenbach sind sie ihren Haupt-Gegenspieler los, der ihre Kreise seit 1997 stets störte. Mit Theo Zwanziger geht nun ein Mann, der in den letzten Monaten zunehmend unbequeme Vorschläge machte, um die Lotto-Gesellschaft aus dem absoluten Verfügungsbereich der Sportbünde herauszuholen. Den Rheinländern, Rheinhessen und Pfälzern muss gesagt werden, dass ihre Zeit als eigenständiger Sportbund abgelaufen ist. Sie schafften es nicht, nach den Skandalen um den früheren Lotto-Chef Weiler Strukturen und Personal bei Lotto so zu entflechten, dass bei Sponsoring und Postenvergabe keinerlei Verdacht mehr aufkommt. Zum anderen haben sie ihre Rolle in der Sportorganisation nicht angenommen. Statt Kooperation war Konfrontation angesagt. Selbst auf der Verwaltungsebene wurde der Aufbau landesweiter Strukturen meist blockiert. Ein Gutachten zur Neuorganisation des Sports landete mit lautstarkem Veriss in der Schublade. Die Spitzen der Sportbünde erscheinen zu oft als Kämpfer in eigener Sache. Die vermeintlichen regionalen Gesichtspunkte ihrer Arbeit dienen als Vorwand. Viele Euros, die in der mehrfachen Organisation hängen bleiben, wären im Sportverein besser angelegt. j.winkler@volksfreund.de

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