Rot-Grünes Hoppla-Hopp

Auf einmal heißt es Hoppla-Hopp. Der Streit um ein härteres Vorgehen gegen Sprayer gewinnt noch einmal an Absurdität, wenn es nach jahrelanger Blockade Rot-Grün nun nicht schnell genug gehen kann, gegen das Graffiti-Unwesen vorzugehen.

Auf einmal heißt es Hoppla-Hopp. Der Streit um ein härteres Vorgehen gegen Sprayer gewinnt noch einmal an Absurdität, wenn es nach jahrelanger Blockade Rot-Grün nun nicht schnell genug gehen kann, gegen das Graffiti-Unwesen vorzugehen. Ein erster Schritt ist von den Koalitionären gemacht worden. Mehr noch nicht. Schließlich wird durch die Gesetzesänderung nicht ein Täter zusätzlich gefasst. Dennoch: Viel zu lange haben speziell die Grünen das Prinzip der Substanzverletzung zur heiligen Kuh stilisiert. Das war ein permanenter Schlag ins Gesicht derer, die die ansteigende Zahl der Schmierereien beseitigen und bezahlen müssen: Hauseigentümer, Kommunen oder Verkehrsbetriebe. Niemand will sein Eigentum gegen den eigenen Willen verändert sehen. Rot-Grün hat sich jetzt endlich dem Unmut einer wachsenden Bürgerbewegung gebeugt. Und der Erkenntnis, dass illegale Graffitis durchaus der Verwahrlosung eine erste Tür öffnen können. Auf der anderen Seite stimmt jedoch, man muss nicht gleich mit Schily-Hubschraubern gegen Sprayer vorgehen. Das ist völlig überzogen. Und man muss auch präventiver als bisher auf die Szene einwirken. Nur: Selbstverwirklichung von Jugendlichen an fremdem Eigentum ist eine falsch verstandene Form von Jugendkultur. Genau dies zu begreifen, bleibt das Problem von Rot-Grün. nachrichten.red@volksfreund.de

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