Sauer macht nicht lustig

Bravo! Der 1. FC Kaiserslautern hat es mal wieder geschafft, sich in die Schlagzeilen zu bringen – und das ohne sportlichen Erfolg. Gestern wurde Trainer Kurt Jara mit sofortiger Wirkung gefeuert. Ein Paukenschlag.

Bravo! Der 1. FC Kaiserslautern hat es mal wieder geschafft, sich in die Schlagzeilen zu bringen – und das ohne sportlichen Erfolg. Gestern wurde Trainer Kurt Jara mit sofortiger Wirkung gefeuert. Ein Paukenschlag. Offiziell teilte der Fußball-Erstligist am Nachmittag zwar mit, der Vorstandschef René C. Jäggi und der Österreicher hätten sich "einvernehmlich" auf diese Lösung geeinigt. In Wirklichkeit jedoch dürfte sich Jäggi darüber aufgeregt haben, dass Jara am Vormittag die schon als sicher geltende Verlängerung seines auslaufenden Vertrags ausschlug. Auf die 0:2-Niederlage gegen Hannover 96 hatte der Tiroler am Wochenende mit einem Rundumschlag gegen seine Profis – vor allem den überzogene Uefa-Cup-Forderungen stellenden Ciriaco Sforza – sowie mit einer abfälligen Geste in Richtung FCK-Fans reagiert. Jäggi hat einen veritablen Grund, sauer zu sein. Er bastelte schon seit Wochen am Kader für die nächste Saison – auf Grundlage einer Wunschliste von Jara. Dessen Wunschspieler Ervin Skela (derzeit Arminia Bielefeld) hat schon bei den Pfälzern unterschrieben. Je nachdem, wer nun Nachfolger des 54-Jährigen wird, muss die Vereinsführung in der Personalplanung nochmal von vorne anfangen. Auf der anderen Seite ist Jaras Reaktion verständlich. Er hat keinen Bock mehr, den Sündenbock zu spielen und sich ständigen Anfeindungen von Fans auszusetzen. Eine Heimpleite (gegen Hannover 96) nach zuvor neun Spielen ohne Niederlage auf dem Betzenberg reichte, um alte Gräben zwischen Anhängern und dem Österreicher wieder aufreißen zu lassen. Eine Basis für erfolgreiches und vertrauensvolles Arbeiten sieht wahrlich anders aus. m.blahak@volksfreund.de

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