Scheinwerfer oder Nirwana

Über 13 Millionen Zuschauer vor den Fernsehern, Glückwunsch-Telegramme von allen Würdenträgern dieses Landes und am Ende sogar eine akzeptable Prämie vom Deutschen Fußball-Bund: Die deutschen Kickerinnen haben mit ihrem WM-Titel mehr erreicht, als nur ein Finale zu gewinnen. Frauen-Fußball ist in aller Munde. Zwar würden sich die männlichen Nationalkicker bei einem Obulus von 15 000 Euro nicht die Schuhe binden, aber für die kickenden Damen, die oft neben ihrem Leistungssport noch einem Beruf nachgehen, ist es eine Menge Geld. Für sie ist es ein gutes Gefühl, eine solche - nicht nur finanzielle - Beachtung zu erfahren. Birgit Prinz & Co. können aber durch ihren öffentlichkeitsträchtigen Erfolg auch Vorturnerinnen sein für den gesamten Frauensport. Es gibt mehr als van Almsicks und Stockbauers, die - medial ausgeschlachtet - mehr oder weniger Hüllen fallen lassen. Im Schatten des angeblich starken Geschlechts blühen zahllose Pflänzchen, die aufgrund ihrer Erfolge, ihrer Trainings-Intensität sowie des Zeit- und Geldaufwands öfter mit dem Scheinwerfer beleuchtet werden sollten. Oder ist der 70. Aufguss von Schumi, Rudi oder Olli doch interessanter? Man wird gerade am Frauen-Fußball beobachten können, wohin der Hase läuft. Bleiben die Weltmeisterinnen im Gespräch oder verschwinden sie wieder im Nirwana? b.pazen@volksfreund.de

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