Schöne Ferien!

Wer keine Probleme hat, produziert einfach selber welche, um danach in monatelangen zähen Verhandlungen die Dinge wieder zu entwirren, die vorher ganz einfach und sehr praxisnah geregelt waren. Genau so verfuhren die Kultusminister mit den Ferienterminen in Deutschland. Während früher die Schüler in den meisten Bundesländern mal früh und mal spät lachend und schreiend aus der Schule rannten und sich auf eine stressfreie Zeit freuten, kamen irgendwelche Schlaumeier auf die glorreiche Idee, diese funktionierende Verfahrensweise zu ändern. Es sollte halt bei uns so sein wie bei den Nachbarn in Frankreich. Alle machen gleichzeitig Urlaub, die Hotels sind überbucht und überteuert, die Straßen verstopft, alles knubbelt sich auf wenige Wochen zusammen. Ein ganzes Land macht zur gleichen Zeit Ferien! Und zwar mit allen negativen Konsequenzen. Wo soll da der Vorteil liegen? Genau dieses System aber führten die Kultusminister allen Warnungen zum Trotz auch bei uns ein, mit absehbaren Konsequenzen. Das einzig Gute an dieser chaotischen Verfahrensweise ist, dass sie wieder geändert wird. Vielleicht sollten die Damen und Herren Kultusminister bei ihren Harmonisierungs-Bemühungen im Bildungssystem in Zukunft Dinge, die laufen, einfach laufen lassen, und sich auf die wirklich wichtigen, zentralen Fragen beschränken. Themen gibt es wahrlich genug. Zum Beispiel ein bundesweit einheitliches Schul- und Prüfungssystem, das es Menschen ermöglichen würde, zum Beispiel aus Arbeitsmarktgründen in ein anderes Bundesland zu ziehen, ohne dass die Kinder sich in der Schule völlig neu orientieren müssen. d.schwickerath@volksfreund.de

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